Zitat (Henning Beck – Das neue Lernen heißt Verstehen, S. 19)
Lernen passiert offenbar ständig, auch dann, wenn wir es nicht beabsichtigen. … wir sind permanent darauf ausgerichtet, Neues zu erfahren und die eintreffenden Sinnesreize so zu verarbeiten, dass wir sie das nächste Mal leichter und besser verarbeiten können.
Planung und Konzept
Die Konzipierung des Lernens ist dann erfolgreich, wenn sie
• das geplante Lernziel erreicht,
• die Aufgabenstellung für die Lernenden motivierend ist und
• die Selbsttätigkeit der Lernenden unterstützt und vorantreibt.
Wir müssen uns also auf den Weg machen und zunächst für unsere Kinder die zu erreichenden Ziele formulieren und vorgeben. In der weiteren Folge muss diese Formulierung aber mit ihnen gemeinsam auf Basis unserer Rückmeldungen zu den erbrachten Leistungen erstellt werden.
Die Lernenden sollen dadurch immer besser befähigt werden, aus der Vielzahl unserer differenzierten Aufgabenstellungen die für ihren Lernweg geeigneten auszuwählen und zu bearbeiten. Die Aufgabenstellungen beinhalten die unterschiedlichsten Aktivitäten mit Übungsformen, die mit Selbstkontrolle überprüft werden können. Sie sollen weiters zu einem Lernprodukt führen, mit dem festgestellt werden kann, welche Inhalte erkannt wurden und welche Fertigkeiten erreicht wurden. Die Bewertung dieser Lernprodukte kann entweder in formativer Form und später auch mit Punkten bzw. Noten durchgeführt werden.
Mit dieser Vorgangsweise ist die intrinsische Motivation der Lernenden gegeben und sie werden es durch das Coaching durch die Lehrenden immer besser verstehen, selbständig ihren Lernauftrag zu planen, umzusetzen und die geforderten Ziele zu erreichen.
Christoph Hofbauer geht in seiner eLecture „Lerndesign und Aufgaben“ in die Thematik Planung und Aufgabe genau ein:
Zitat:
„Die Art der Aufgabe bestimmt die Lehr- und Lernkultur: anspruchsvolle, herausfordernde und komplexe Aufgaben sind eine Form des respektvollen Umgangs mit (jungen) Menschen. Im Zeitalter der Kompetenzorientierung wird die Aufgabenstellung zur zentralen Herausforderung für die Lehrperson: erst in der Schüler/innen-Handlung wird die Kompetenz sichtbar, erst durch die transparente Kriterienbeschreibung die Qualität der Leistung. Die Frage nach der „richtigen“ Aufgabe bestimmt somit den Lernprozess- also das rückwärtige Lerndesign.“
(Leider ist die eLecture nicht mehr öffentlich zugängig.)
Es muss also klar zwischen Aktivität und Aufgabe als Begrifflichkeiten unterschieden werden.
Aktivität | Aufgabe |
---|---|
Als Aktivität versteht man eine Tätigkeit, die nicht bewertet bzw. beurteilt wird. Sie wird jedoch verwendet, um spezifische Fertigkeiten und Inhalte zu üben. (Beispiele: richtig/falsch, Lückentext, Quizze, …) | Eine Aufgabe ist eine Tätigkeit, die ein sich Einlassen auf die Inhalte und Fertigkeiten verlangt, zu einem Produkt führt und einen Beurteilungsraster benötigt, um Leistungen von SchülerInnen einzuschätzen. |
Vorinformation
VOR einer Anweisung kann oft eine zusätzliche Information stehen.
Diese kann aus einem Text, auch einem Bild, einer Audio-Datei oder einem Video bestehen.
Anweisung
Eine Aufgabe besteht immer aus einer Anweisung.
Diese erfolgt zumeist schriftlich, sie könnte aber auch mündlich durch eine Audio-Datei oder durch Bild und Ton mit einem Video erfolgen.
Nach den vorausgegangenen Überlegungen habe ich ein Konzept für das zukünftige Lernen erstellt.
Und nun bist du gefragt, welche Entscheidung triffst du?
Meinungen und Kommentare bitte unten posten.
Im nächsten Beitrag folgen Anleitungen zur Konzepterstellung bzw. Planung.